Von Fehlern zu Chancen: Der umfassende Leitfaden für benutzerdefinierte Fehlerseiten

Im digitalen Zeitalter, wo jeder Klick und jede Interaktion zählt, sind benutzerdefinierte Fehlerseiten nicht nur ein Zeichen professionellen Webdesigns, sondern auch ein essenzielles Werkzeug, um die Benutzerbindung auch in den unerwarteten Momenten zu sichern.

Die Erstellung von Custom-Fehlerseiten: Vorbereitungen

In der digitalen Welt passieren Fehler. Sie können die Folge von schlechter Internetverbindung, falschen URLs, gelöschten Seiten oder anderen Gründen sein. Während solche Fehler oft außerhalb der Kontrolle des Webentwicklers liegen, gibt es etwas, das er steuern kann: die Benutzererfahrung, wenn ein solcher Fehler auftritt. Eine Möglichkeit, die Benutzererfahrung bei Fehlern zu verbessern, besteht darin, maßgeschneiderte Fehlerseiten zu erstellen. Dieser Artikel beginnt mit einem ausführlichen Abschnitt über die Vorbereitung der Erstellung von Custom-Fehlerseiten.

Bevor Sie mit dem Entwurf und der Codierung Ihrer eigenen Fehlerseiten beginnen, sollten Sie sich gut vorbereiten. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:

1. Verstehen Sie die verschiedenen Arten von HTTP-Fehlercodes

Es ist wichtig, dass Sie die verschiedenen Arten von HTTP-Fehlercodes und wann sie auftreten, verstehen. Die häufigsten Fehlercodes sind 404 (Nicht gefunden), 403 (Verboten), 500 (Interner Serverfehler) und 503 (Dienst nicht verfügbar). Jeder dieser Fehlercodes erfordert eine etwas andere Handhabung und sollte dementsprechend eine spezifische Fehlerseite haben.

2. Planen Sie Ihr Design

Bevor Sie mit dem Codieren beginnen, sollten Sie sich Gedanken über das Design Ihrer Fehlerseiten machen. Sie sollten mit dem Rest Ihrer Website übereinstimmen, um die Benutzererfahrung konsistent zu halten. Sie sollten auch darüber nachdenken, welche Informationen auf der Fehlerseite angezeigt werden sollten und wie Sie den Benutzer zur weiteren Interaktion anleiten können, zum Beispiel durch Links zu anderen Seiten Ihrer Website.

3. Verstehen Sie Ihre Plattform

Verschiedene Webhosting-Plattformen und CMS (Content-Management-Systeme) haben unterschiedliche Methoden zur Einrichtung von benutzerdefinierten Fehlerseiten. Stellen Sie sicher, dass Sie verstehen, wie dies auf Ihrer spezifischen Plattform funktioniert, bevor Sie beginnen.

4. Testen Sie Ihre Fehlerseiten

Nach der Erstellung Ihrer Fehlerseiten ist es wichtig, sie zu testen, um sicherzustellen, dass sie wie erwartet funktionieren. Dies kann oft übersehen werden, kann aber dazu beitragen, dass Ihre Website professionell wirkt und eine gute Benutzererfahrung bietet. Wie eine Fehlerseite erstellt wird, wird später im Artikel noch einmal genauer erklärt.

5. Seien Sie kreativ

Schließlich eröffnen benutzerdefinierte Fehlerseiten eine Gelegenheit zur Kreativität. Obwohl sie eine Funktion erfüllen, um den Benutzer über einen Fehler zu informieren, können sie auch unterhaltsam und einprägsam sein. Sie können dies als Chance sehen, Ihren Markencharakter zu stärken und den Benutzern zu helfen, sich positiv an Ihre Website zu erinnern, selbst wenn sie auf einen Fehler stoßen.

Durch gründliche Vorbereitung und Planung können Sie sicherstellen, dass Ihre benutzerdefinierten Fehlerseiten nicht nur funktional, sondern auch effektiv und ansprechend sind. In den folgenden Abschnitten werden wir uns genauer damit beschäftigen, wie Sie diese Seiten entwerfen und implementieren können.

Erstellung von Custom-Fehlerseiten: Ein Leitfaden

Sobald Sie sich ausführlich auf den Prozess vorbereitet haben, können Sie sich dem Entwurf und der Implementierung Ihrer individuellen Fehlerseiten zuwenden. In diesem Abschnitt werden wir uns ansehen, wie Sie dies sowohl auf populären CMS-Plattformen wie WordPress als auch in Ihren eigenen Webanwendungen tun können.

1. WordPress

a. 404-Fehlerseite:

WordPress bietet standardmäßig eine 404-Fehlerseite. Sie können diese jedoch anpassen:

  • Navigieren Sie im WordPress-Dashboard zu Design > Theme-Editor.
  • Suchen Sie nach der 404.php-Datei in der Liste der Theme-Dateien.
  • Bearbeiten Sie die Datei entsprechend Ihren Wünschen und speichern Sie sie.

Wenn Ihr Theme keine 404.php-Datei hat, können Sie eine erstellen und sie dem Hauptverzeichnis Ihres Themes hinzufügen.

b. Andere Fehlercodes:

Für andere Fehlercodes wie 500 oder 503 benötigen Sie möglicherweise ein Plugin wie "All 404 Redirect to Homepage" oder müssen Änderungen an der .htaccess-Datei vornehmen.

2. Andere CMS-Systeme

a. Joomla:

In Joomla können Sie benutzerdefinierte Fehlerseiten erstellen, indem Sie einen neuen Artikel erstellen und ihn dann mit einem versteckten Menü verknüpfen. Sie würden dann die error.php-Datei Ihres Templates bearbeiten, um auf diesen Artikel zu verweisen, wenn ein Fehler auftritt.

b. Drupal:

In Drupal können Sie über die Oberfläche unter Struktur > Grundseiten benutzerdefinierte Fehlerseiten hinzufügen. Sie können dann die Pfad-URLs für verschiedene Fehlercodes (z.B. 404 oder 403) festlegen.

3. Eigene Webanwendungen

Für selbst gehostete Webanwendungen hängt das Verfahren von Ihrer Serverkonfiguration und der verwendeten Programmiersprache ab.

a. .htaccess für Apache:

Wenn Sie einen Apache-Webserver verwenden, können Sie die .htaccess-Datei nutzen:

  • Öffnen Sie die .htaccess-Datei im Hauptverzeichnis Ihrer Website.
  • Fügen Sie für einen 404-Fehler den folgenden Code hinzu:

ErrorDocument 404 /pfad-zu-ihrem-404.html

Wiederholen Sie den Vorgang für andere Fehlercodes, indem Sie die 404 durch den gewünschten Code ersetzen und den Pfad entsprechend anpassen.

b. Nginx:

Bei Verwendung von Nginx bearbeiten Sie die Nginx-Konfigurationsdatei:

  • Suchen Sie nach Ihrem Serverblock.
  • Fügen Sie den folgenden Code für einen 404-Fehler hinzu:

error_page 404 /pfad-zu-ihrem-404.html;
location = /pfad-zu-ihrem-404.html {
    internal;
}

Passen Sie den Pfad und den Fehlercode nach Bedarf für andere Fehler an.

c. Programmiersprachenspezifisch:

Wenn Sie ein Framework wie Express (Node.js) oder Django (Python) verwenden, haben diese oft spezifische Mittel zur Handhabung von Fehlern. In diesem Fall sollten Sie die Dokumentation des jeweiligen Frameworks konsultieren.

Indem Sie individuelle Fehlerseiten für Ihre Website oder Anwendung bereitstellen, können Sie sicherstellen, dass die Benutzer bei Problemen nicht im Stich gelassen werden und eine konsistente und hilfreiche Erfahrung erhalten. Egal ob Sie ein CMS oder eine maßgeschneiderte Lösung verwenden, es lohnt sich, die Zeit in die Gestaltung und Implementierung dieser Seiten zu investieren.

Typische Fehler bei der Erstellung von Custom-Fehlerseiten

Die Implementierung von benutzerdefinierten Fehlerseiten mag auf den ersten Blick einfach erscheinen. Es gibt jedoch eine Reihe von Fallstricken, die Entwickler und Designer vermeiden sollten. Im Folgenden finden Sie eine Liste typischer Fehler, die während dieses Prozesses gemacht werden:

1. Unklare Botschaften:

Der Hauptzweck einer Fehlerseite ist es, dem Benutzer mitzuteilen, dass etwas schiefgelaufen ist. Eine unklare oder verwirrende Nachricht wird dem Benutzer nicht helfen, das Problem zu verstehen oder zu wissen, wie er fortfahren soll.

2. Fehlende Navigation:

Einige benutzerdefinierte Fehlerseiten bieten keine Möglichkeit zur Rückkehr zur Startseite oder zu anderen Hauptseiten der Website. Dies kann dazu führen, dass der Benutzer sich "gefangen" fühlt und möglicherweise die Website verlässt.

3. Nicht mobilfreundlich:

In der heutigen Zeit surfen viele Menschen über mobile Geräte. Eine Fehlerseite, die auf einem Desktop gut aussieht, aber auf einem Smartphone nicht gut dargestellt wird, kann zu weiteren Frustrationen führen.

4. Zu technische Beschreibungen:

Während einige Ihrer Besucher mit HTTP-Fehlercodes vertraut sein könnten, sind viele das nicht. Die Verwendung zu technischer Begriffe ohne klare Erklärung kann für viele Benutzer abschreckend wirken.

5. Fehlende stilistische Konsistenz:

Fehlerseiten, die sich nicht im Einklang mit dem Design und Stil der Hauptwebsite befinden, können für den Benutzer befremdlich wirken und das Vertrauen in die Website untergraben.

6. Ungetestete Seiten:

Wie bereits in den vorherigen Abschnitten erwähnt, ist es entscheidend, die Fehlerseiten gründlich zu testen. Eine nicht funktionierende benutzerdefinierte Fehlerseite ist schlimmer als überhaupt keine.

7. Fehlende Suchfunktion:

Ein hilfreiches Feature auf einer Fehlerseite, insbesondere bei einem 404-Fehler, ist ein Suchfeld. Wenn Benutzer nicht finden können, wonach sie suchen, bietet eine Suchfunktion eine zusätzliche Möglichkeit, sie auf Ihrer Website zu halten.

8. Zu viel Humor:

Während ein kleiner Witz oder ein humorvolles Bild manchmal angemessen sein kann, sollte man darauf achten, dass der Humor nicht den eigentlichen Zweck der Seite überschattet oder den Benutzer weiter frustriert.

9. Nicht aktualisierte Links:

Wenn Sie Links auf Ihrer Fehlerseite zu anderen Teilen Ihrer Website haben, stellen Sie sicher, dass diese regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, damit sie nicht zu weiteren Fehlerseiten führen.

10. Fehlende Kontaktinformationen:

Es kann hilfreich sein, einen Link oder Kontaktinformationen bereitzustellen, falls der Benutzer weitere Fragen hat oder das Problem melden möchte.

Indem Sie diese typischen Fehler kennen und vermeiden, können Sie sicherstellen, dass Ihre benutzerdefinierten Fehlerseiten nicht nur gut aussehen, sondern auch effektiv und benutzerfreundlich sind.

Abschluss: Custom-Fehlerseiten – Ein Überblick

Die Implementierung benutzerdefinierter Fehlerseiten ist ein wichtiger Schritt, um eine durchgängig positive Benutzererfahrung auf einer Website oder Webanwendung zu gewährleisten. Während Fehler unvermeidlich sind, können sie mit angemessener Vorbereitung und Implementierung effektiv gehandhabt werden, um Verwirrung und Frustration bei den Benutzern zu minimieren.

In der Vorbereitungsphase haben wir die Bedeutung des Verständnisses der verschiedenen HTTP-Fehlercodes, der Planung des Designs, der Kenntnis der eigenen Plattform und des Testens der Fehlerseiten betont. Eine gute Vorbereitung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Erstellungsprozess reibungslos verläuft und das gewünschte Ergebnis liefert.

Bei der Erstellung der Fehlerseiten haben wir uns speziell auf die Integration in populäre CMS wie WordPress, Joomla und Drupal konzentriert. Wir haben auch untersucht, wie man solche Seiten in eigenen Webanwendungen, abhängig von der Serverumgebung und der verwendeten Programmiersprache, implementieren kann.

Dennoch sind Fehler in der Implementierung und im Design unvermeidlich, wenn man nicht vorsichtig ist. Die typischen Fehler, die während dieses Prozesses gemacht werden können, reichen von unklaren Botschaften und fehlender Navigation bis hin zu nicht getesteten Seiten und dem Fehlen einer stilistischen Konsistenz.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass benutzerdefinierte Fehlerseiten zwar eine kleine Komponente einer Website oder Anwendung sind, sie aber eine wesentliche Rolle spielen, um sicherzustellen, dass Benutzer bei auftretenden Problemen nicht im Stich gelassen werden. Durch sorgfältige Planung, Design und Implementierung, ergänzt durch regelmäßige Tests und Aktualisierungen, können diese Seiten dazu beitragen, das Vertrauen und die Zufriedenheit der Benutzer zu erhöhen, selbst wenn sie auf Hindernisse stoßen. Es ist immer das Ziel, trotz des Auftretens von Fehlern eine optimale Benutzererfahrung zu gewährleisten.

Veröffentlicht: 2023-07-23 14:54:34

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Tony Brüser ist ein begeisterter Webentwickler mit einer Vorliebe für HTTP Statuscodes.

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